Steinbrüche – chirurgische Schnitte in die Anatomie der Zeitgeschichte.
Diese faszinierenden Orte werden für einige Wochen zum Labor. Im Gegensatz zu einem auf Maß gesägten Stein im Atelier, kann ich hier das Material im ursprünglichen Zusammenhang erkunden und neue Qualitäten erkennen.
Wände, Spuren, Licht, Geräusche, Strukturen... in der Atmosphäre vor Ort wirken unterschiedliche Elemente. Unmittelbar. Intensiv. Dem spüre ich in einem künstlerischen Prozess nach:
1. Dokumentieren von Eindrücken und Ideen mit Fotos, Skizzen
2. Interdisziplinäre Dialoge mit Expert:innen
3. Umsetzen der Ideen, z.B. Skulptur, Performance, Abguss
4. Öffentliches Präsentieren
Die Feldforschung wird an verschiedenen Orten über fünf Jahre als Langzeitprojekt stattfinden. Bei jeder Station untersuche ich ein anderes Gestein.
Die Steinbrüche, die ich auswähle, haben direkt mit mir und meinem bisherigen Schaffen zu tun. D.h., ich habe das Gestein schon für Skulpturen ikonografisch verwendet, möchte nun vor Ort die Auseinandersetzung mit dem Material, seiner speziellen Charakteristik vertiefen und im interdisziplinären Dialog neue skulpturale Ansätze entwickeln.
Es entsteht eine Sammlung von Eindrücken und Ideen, die in mein zukünftiges künstlerisches Schaffen einfließen werden. Die Dokumentationen, die bei jeder Feldforschungsstation entstehen, sind Nachschlagewerke und Inspirationsquellen.
Steinbruch Hermannsberg bei Sand am Main.
Gefördert von Stadt und Landkreis Bamberg mit dem Bamberger Kunststipendium.
Steinbruch Cristallina bei Peccia im Tessin, Schweiz.